Leni – Angekommen im Glück

14. Juni 2011 - Glückstiere - erfolgreich vermittelt - 0 Kommentare

Hallo zusammen,
mein Name ist Stasja, eh ich meine Leni. Früher in meinem alten Leben hieß ich nämlich Stasja, doch hier in meinem neuen Leben hab ich mir gleich noch einen neuen Namen zugelegt. Und das lief folgendermaßen ab:
Anfangs war ich von den vielen Eindrücken in meiner neuen, ungewohnten Umgeben noch ziemlich eingeschüchtert. Und wenn man wie ich, einfach auf einer Müllkippe im kalten Winter in Russland entsorgt worden ist, mit dem Leben und dem Vertrauen an das Gute im menschlichen Charakter schon fast abgeschlossen hat, lässt man sich eh etwas mehr Zeit, abzuschätzen, ob man es hier gut mit einem meint oder wieder nur enttäuscht wird. Würdet ihr doch bestimmt auch so machen, oder?
Wie dem auch sei, die ersten zwei Tage bin ich so gut wie gar nicht unter dem Sofa hervorgekommen und hab nur, wenn grad niemand in der Nähe war, meinen Unterschlupf für die notwendigsten Erledigungen verlassen. Doch dann ist der Knoten geplatzt als ich merkte, dass die beiden neuen Menschen hier eigentlich gar nicht so übel sind. Sie haben mir immer frisches Futter hingestellt, auch wenn mein Appetit nicht wirklich groß war, und so lieb und ruhig mit mir gesprochen. Und dann hab ich dieses Lied von Billy Joel gehört ‚Leningrad‘. Irgendwie gefiel mir das und ich bin kurzerhand aus meinem Versteck gekommen und hab mich zu Frauchen auf die Couch gesetzt. Die hat das irgendwie als Zeichen gedeutet, dass ich ausgerechnet bei dem Lied hervorgekrochen kam und mich fortan Leni genannt.
Was gibt es von meinem neuen Leben zu sagen, außer dass ich mich einfach rundum pudel wohl fühle. Mein Frauchen sagt, dass ich ein wahrer Goldschatz bin, zuckersüß und total unkompliziert. Manchmal würde man kaum merken, dass ich überhaupt da bin. Naja, spätestens bei der Futterausgabe zeige ich starke Präsenz. Ansonsten bin ich auch lieber draußen an der frischen Luft und erkunde die Umgebung. Und da gibt es ja auch so viel zu sehen. Am liebsten liege ich unter einem schattigen Busch und beobachte meine Umgebung. Aber sobald sich mir ein spannendes Flattervieh nähert, bin ich natürlich zur Stelle.
Ach ja, und dann sind da ja noch meine Katzenkollegen. Die beiden Engländer, Lilly und Charly, und der verrückte Spanier, Chico. Lilly war anfangs eine richtige Kratzbürste. Die kann fauchen, sag ich euch. Doch mittlerweile, nachdem ich gemerkt habe, dass man sich ihr einfach nicht so abrupt nähern sollte, verstehen wir uns eigentlich ganz gut. Chico hat zwar einen an der Waffel aber ansonsten ist er ein toller Spielkamerad. Chico, die Nachbarskatze Isabelle und ich ziehen gerne gemeinsam um die Häuser. Die nennen uns hier jetzt schon die ‚Drei Musketiere‘. Aber das Schönste für mich ist, nach einer ausgiebigen Erkundungstour nach Hause zu kommen und auf meine Decke am Fußende des großen Bettes zu springen. Da lieg ich dann eingekuschelt bis die beiden Großen aufstehen und es Frühstück gibt.
Wie ihr sehen könnt, hab ich hier mein ganz persönliches Stückchen Himmel auf Erden gefunden. Ich hoffe nur, dass es meinen Freunden aus Russland auch einmal so gut ergehen wird wie mir hier in Deutschland. Denn eines ist sicher, die Kälte auf der Straße und der ständige, quälende Hunger sind einfach furchtbar und das möchte ich nie, nie wieder ertragen müssen.
So, das soll es jetzt erst einmal von meiner Seite gewesen sein. Ich werde noch mal eine Runde im Garten drehen und schauen, was es so Neues gibt.
Einen ganz dicken Katzenschmatzer
Eure Leni

Auf Beobachtungsposten

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