Kowalski – Mit drei Beinen ins Glück gestartet

15. Juni 2011 - Glückstiere - erfolgreich vermittelt - 0 Kommentare

Dieser behinderte Rüde ist glücklich bei Kristin in der Nähe von Bremen. Er hat eine riesige Familie aus vier Katzen, einem Hahn, vier Hühnern, drei Schafen und drei Baby-Schäfchen. Außerdem hat er eine charmante Nachbarin (eine Labrador-Hündin). Einen neuen Namen hat unser Roman auch bekommen- er heißt Kowalski.

Und hier nun ein paar Worte und Bilder aus Kowalskis neuem Zuhause…

Hallo ihr Lieben,

es ist mal wieder an der Zeit, euch ein paar aktuelle Fotos von Kowalski zu schicken. er taut immer mehr auf, ist teilweise albern und verspielt wie ein Welpe. auf der anderen Seite fasst er so schnell Vertrauen zu allen Menschen, er macht mich einfach glücklich,

Eine lustige Geschichte ist, dass er seit Montag eine neue Freundin hat, Anneliese. Anneliese ist ein Huhn und wurde von meinem Neffen Nils unter einem Lkw, auf der Vorderachse sitzend, gefunden als er den Wagen reparieren sollte. Der Lkw fährt ständig die Hühner von den Legefabriken (Käfighaltung) zur Hühnerschlachterei. Anneliese muss wohl beim Verladen unter den Lkw geflohen sein und ist wohl mindestens 24 Stunden damit durch die Gegend gefahren. Nils hat sie sich geschnappt, mit ins Auto genommen und zu mir gebracht. Hier angekommen erlebte sie zum ersten Mal die Sonne, Gras, Käfer, hörte die Vögel zwitschern, sah einen Hahn der um sie buhlte und hat für sich entschieden, nie wieder eingeschlossen zu sein. Sie geht mit den anderen abends nicht mit in den Stall sondern hat sich ein wunderschönes Plätzchen in der Hecke gesucht, wo sie sicher auf einem Ast sitzt und noch den Sonnenuntergang beobachtet. Kowalski sucht sie immer, wo ihm sonst die anderen Hühner egal sind, und freut sich wenn er sie gefunden hat, stupst sie kurz an und geht dann weiter seine Wege, ich glaube er spürt, dass die beiden ein ähnliches Schicksal hatten.

Schon 2 mal waren wir zur Physiotherapie, seitdem ist er viel bewegungsfreudiger und scheint weniger Schmerzen zu haben, er liebt es und zeigt gut an, wo es ihm gut tut, wo es unangenehm ist oder schmerzt. Die Physiotherapeutin geht auch nur so weit, wie er es zulässt

Manchmal glaube ich, dass kann doch nicht stimmen, dieser zutrauliche Hund, der so offen zu allen ist, kann doch nicht fast sein ganzes Leben im Zwinger und auf der Straße gelebt haben, er hat so ein großes Herz, eine Engels Geduld z. b. mit den Katzen und mit mir, es mangelt mir manchmal an Konsequenz ihm gegenüber, sagt man.

Ganz herzliche Grüße an euch alle und nochmal danke für eure Hilfe zu meinem riesen großen Glück

Kristin mit Kowalski

Schnell wie der Wind

Und so ist Roman nach Deutschland gekommen:
Im Februar 2009 hat ein Auto einen Welpen überfahren, der arme Welpe lag sehr lange im Schnee an der Straßenseite und keine Seele hat sich um ihn gekümmert, Passanten gingen vorbei und wandten ihren Blick ab, um das Leid des Kleinen bloß nicht zu sehen (so macht man das bei uns in Russland). Erst am nächsten Tag wurde dieses Häufchen Elend von einer alten Oma entdeckt, der dieser Welpe Leid getan hat. So wurde er, halbtot von der Kälte, in eine Tierklinik eingeliefert. Ein Fuß musste leider amputiert werden, weil die zahlreichen Knochenbrüche irreparabel waren.

Roman kam danach in einem russischen Tierheim unter. Aufgrund seiner Behinderung, gibt es für Roman in Russland keine Interessenten, deswegen ist man gezwungen, für Roman ein Zuhause in Deutschland zu suchen.
Roman ist unkompliziert vom Charakter her und ist sehr gehorsam. Er kommt sehr gut mit den anderen Hunden und Kindern klar. Außerdem hat Roman ein sehr schönes und glänzendes Fell.
Das hat der Tierheimleiter, wo Roman untergebracht war, berichtet:
„Roman ist sehr feinfühlig und intelligent. Er hat noch nie einen Streit mit den anderen Hunden gehabt. Roman hat eine fantastische Entwicklung durchgemacht: als er bei uns ankam, war er wild, aber nach einiger Zeit hat er gelernt, den Menschen zu vertrauen und nun kann er sogar lächeln. Jetzt ist Roman ein großer schwarzer Schönling mit einem schüchternen Blick.“
Es ist nicht einfach zu sehen, dass er in diesem jungen Alter schon graue Haare bekommt. Roman ist nicht dominant und wird in seinem Zwinger von den anderen Rüden unterdrückt, dieser Stress lässt Roman früher altern.
Der Mensch, der Roman aufnimmt, bekommt einen Hund mir einer plastischen Psyche; einen lernbereiten und treuen Begleiter. Über diesen Hund kann man lange erzählen. Er ist ein Kompagnon, der sehr tief in die Menschenaugen schauen kann. Zu schwer war das Schicksal von Roman bisher, zu wenig Wärme hat er in seinem bisherigen Leben gehabt.
Nach einem Jahr im Tierheim kam die Anfrage aus Deutschland, wo Roman oder jetzt Kowalski sein Glück gefunden hat.

Roman im russischen Tierheim