Eine traurige Geschichte aus Moskau, mit hoffentlich gutem Ende!

3. Dezember 2016 - News - 0 Kommentare

Update: Milli ist nun für’s Erste versorgt! Dankeschön an alle Spender, es war wieder großartig, wie schnell wir das Geld für Milli zusammen hatten! Ohne euch könnten wir nicht annähernd so vielen Tieren in Not helfen!

Milli’s Geschichte:
Gerade war Ludmilla wieder in Moskau auf unserer Pflegestelle bei Lilia. Dort hatten die beiden ein richtiges Schockerlebnis auf der Fahrt vom Moskauer Flughafen zu Lilia’s Haus! Als die zwei um kurz nach Mitternacht schon fast in Lilias Dorf angelangt waren, sahen sie im Lichtkegel der Autoscheinwerfer eine Katze, die ganz langsam die Straße überquerte. Lilia meinte, dass das eventuell der kranke Kater sei, den es ihr nicht gelänge einzufangen, und hielt den Wagen an. Am Straßenrand saß eine dreifarbige Katze und da genetisch bedingt nur Weibchen dreifarbig sein können, war klar, dass dies nicht der Kater war. Ludmilla fragte nur kurz: „Nehmen?“, was soviel bedeutete wie: Versuchen wir das Tier einzufangen oder fahren wir weiter? Lilia meinte: „Versuch es!“ Ludmilla stieg aus dem Auto, aber die Katze entfernte sich ganz langsam, so wie extrem frierende Katzen gehen … Ludmilla rief nach der Katze und streckte die Hand mit Trockenfutter aus (natürlich immer dabei für solche Fälle!). Die Katze reagierte nicht und lief ganz langsam weiter, ganz vorsichtig auf den Pfötchenspitzen, damit ihre empfindlichen, verfrorenen Pfoten so wenig wie möglich Kontakt zum Schnee hatten. Ludmilla gelang es, die Katze einzufangen. Im Auto, bei etwas Licht wurde klar, dass die Katze so gut wie vollständig blind ist. Ein Auge fehlt, das zweite ist mit einem Häutchen überzogen. Die Katze ist wahrscheinlich auch noch taub, denn sie hatte auf Ludmilla’s Rufen ja gar nicht reagiert …

Während der kurzen Fahrt bis zu Lilias Haus hat die Katze auf Ludmilla’s Schoß angefangen zu schnurren und zu treteln, wahrscheinlich weil es ihr endlich warm war. Bei Lilia angekommem, wurde die Katze in Lilia’s Quarantäne-Scheune untergebracht. Dort sahen die beiden, wie dünn und schmutzig die arme Katze war. Sie war auch dehydriert, denn in Russland waren in jener Nacht Minus 7 Grad, alles Wasser ist gefroren, sodass die Tiere draußen keinen Zugang zu Wasser mehr haben. Mit großer Gier stürzte die halb verhungerte Katze sich auf das angebotene Nassfutter und hat auch sehr gierig getrunken. Lilia hat in der Scheune die Heizung angestellt und mit Wasserflaschen mit warmem Wasser und SnuggleSafe versuchten die beiden, das verfrorene Tierchen wieder aufzuwärmen. Etwas später schaute Ludmilla wieder bei bei der Katze vorbei, reichte Futter nach und kraulte die arme Maus, es war jetzt erkennbar: es waren kaum noch Zähne vorhanden, die Katze hat starken Ohrmilbenbefall und Flöhe. Es ist kein junges Tier, sondern eher eine Katzen-Omi, aber Ludmilla hat ihr versprochen, dass sie ein schönes Zuhause bekommt, aber zuerst muss sie gesund werden. Die Katze bekam sofort ein Antibiotikum gegen Katzenschnupfen, denn offensichtlich hat die Katze daran ihr Augenlicht verloren. Ludmilla und Lilia waren beide den Tränen nah, weil diese Katze so lieb zu Menschen ist und so dankbar, sie wollte die ganze Zeit gestreichelt werden und kuscheln. Lilia sagte: Wie könnte ich denn jemals mit dem Tierschutz aufhören, wenn ich eine solche Katze sehe? Die armen Tiere, denen niemand hilft außer mir …

Wir haben diese Katze Milli getauft, denn ihre Chance, von Lilia und Ludmilla gefunden zu werden war geringer als eins zu einer Million. Diese süße Maus hat einfach ein Riesen-Glück gehabt! Und genau dies sind die Momente, in denen wir alle wissen, dass das, was wir tun, richtig und gut ist 🙂

Wer Milli gerne etwas helfen möchte, wir haben einen Bedarf bei betterplace.org für sie eingerichtet (für die Kastration, Impfungen und Aufpäppelfutter) und auch Patenschaften für den lieben Spatz sind sehr willkommen.

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