Eine Woche bei Lilia auf der Pflegestelle in Moskau
Liebe Freunde und Unterstützer,
heute möchten wir euch mal berichten, was so alles in einer einzigen Woche bei unserer Tierschutz-Kollegin Lilia passiert …
Das Ganze natürlich ZUSÄTZLICH zu Familie, Haushalt, einem Vollzeit-Job und über 25 Katzen auf der Pflegestelle!
Das jüngste Findelkind kam bei Lilia vor 2 Wochen an und war erst ca. 3 Wochen alt! Den kleinen „Puch“ (das heißt im Russischen „Daunenfeder“, denn er ist so leicht wie eine kleine Feder) musste Lilia natürlich mit der Flasche und Aufzuchtmilch erstmal stabilisieren. Als der Kleine dann vor wenigen Tagen endlich selbstständig fressen konnte, ist leider das passiert, was niemals hätte passieren dürfen: das Aufpäppelfutter (eine Spende aus Deutschland) war alle. Der Mini wurde krank, fiel ins Koma, Lilia hat natürlich alles versucht und ihm eine Glukoseinfusion verabreicht. Und siehe da, der kleine Rotschopf hatte einen ganz, ganz großen Lebenswillen: am nächsten Morgen krabbelte er zu Lilia ins Bett, als wäre nie etwas gewesen … Jetzt heißt es Daumen drücken, dass aus der kleinen Daunenfeder einmal ein prächtiger, roter Kater wird!
Unser Puch ist aber nicht allein: er hat einen kleinen, roten Kumpel namens Pukki, der auch erst vor ein paar Tagen bei Lilia eingezogen ist. Hier sieht man die beiden schon zusammen spielen (das war gestern, vorne ist Puch):
Pukki hatte Glück im Unglück, er irrte draußen in dem Dorf, in dem Lilia wohnt, herum und wurde von streunenden Hunden in Richtung von Lilia’s Quarantäne-Schuppen gejagt. Dort wurde er dann von Lilia aufgesammelt, da Lilia’s Hunde so laut bellten, dass Lilia sofort wusste, dass sie schnell nachsehen musste, was dort los war.
Dann bekam Lilia vorgestern noch einen Anruf von Bekannten: sie hatten ein kleines Katzenkind auf der Straße gefunden. Hätten sie es nicht spontan eingepackt, hätte es bei der Kälte (in Moskau sind heute ca. 0 Grad und am Wochenende wird es wieder schneien …) nicht mehr lange überlebt. Dem süßen Mini-Katerchen fehlt das Schwänzchen, aber es ist soweit wohlauf und wurde „Eule“ getauft, weil es so liebe Eulen-Augen hat.
Zwischendrin war Lilia auch noch beim Tierarzt mit Katze Milli (über die hatten wir Anfang Dezember berichtet). Es hat sich herausgestellt, dass Milli schon eine Katzen-Omi ist: sie ist ca. 8-9 Jahre alt, einige Zähne fehlen bereits und sie benötigt nun ganz dringend eine weitere Behandlung. Ansonsten ist sie soweit gesund, allerdings muss leider ein Auge entfernt werden. Sie wurde negativ auf Fiv und Felv getestet und benötigt nun viel Nassfutter (Trockenfutter verträgt sie überhaupt nicht) um ganz schnell wieder auf alle 4 Pfoten zu kommen!
Dann war Lilia auch noch beim Einkaufen; kaum fuhr sie mit dem Auto auf den Parkplatz vorm Supermarkt, sah sie diese Katze, die offensichtlich niemandem gehörte und in der Kälte alle Passanten mauzend anbettelte. Was hätte Lilia anderes tun sollen, als die arme, frierende und hungrige Maus ins Auto packen und darauf zu hoffen, dass es auch für diese Katze bald ein viel schöneres Leben mit Liebe und Geborgenheit geben wird? Die Kleine heißt jetzt Suma (Abkürzung für SUperMArkt).
Und der Postbote war auch bei Lilia zu Besuch und hat ein Paket voll mit Spenden vorbeigebracht! Ein paar von Lilia’s Schützlingen haben natürlich erst alles ganz genau untersucht und dann gab es auch gleich etwas Leckeres für alle!
Nun könnt ihr euch vielleicht ein klein wenig vorstellen, wieviel Arbeit und auch Sorgen unsere Kollegin Lilia eigentlich jeden Tag hat. Immer wieder kommen neue Findel-Katzen bei ihr an, alle müssen versorgt werden und die Näpfe müssen stets gefüllt werden.
Wir haben für all diese kleinen Seelen, die wir euch heute vorgestellt haben und die bisher in ihrem Leben noch gar nicht erfahren durften, was ein warmes und liebevolles Zuhause bei Menschen, die nur Gutes für sie möchten, bedeuten kann, mehrere Spendenbedarfe bei betterplace.org eingerichtet.
Und wir würden uns im Namen von Lilia und ihren Schützlingen sehr freuen, wenn die ein oder andere Spende ihren Weg in Lilia’s Haus finden würde und unsere unermüdliche Kollegin in den nächsten Wochen vielleicht wenigstens eine Sorge nicht mehr hat: nämlich dass das Futter nicht reichen könnte, oder wie sie die nächste Tierarzt-Rechnung bezahlen soll.
Das gesamte Team von Tiere aus Russland wünscht euch ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute für 2017 und grüßt alle eure Katzen von uns!